Latifi ist bei Williams bekanntlich aus dem Nachwuchskader nach oben gerutscht, entsprechend hat Williams dort nun einen freien Platz. Hier hat man sich die Dienste von Dan Ticktum gesichert.

Dieser war zuletzt aus dem Nachwuchskader von Red Bull gestrichen worden. Ist entsprechend nun neuer Entwicklungs- und Nachwuchsfahrer bei Williams.

2020 wird er in der F2 starten. Für Williams wird er hauptsächlich im Simulator sitzen und darf zwei Rennwochenenden in der F1 hautnah beim Team mitlerben im Marketing und bei den Ingenieuren. Soweit der Plan für ihn im kommenden Jahr.

Das Team heißt auch künftig "Alfa Romeo ORLEN", da Kubica seinen persönlichen Sponsor mitgebracht hat.

Testfahrer ist vielleicht der falsche Begriff. Er wird quasi Simulator- und Ersatzfahrer.

Roy Nissany ist nun auch offiziell im Williams-Kader mit von der Partie. Bei den Post-Season-Tests in Abu Dhabi ist Nissany bereits für Williams gefahren unmittelbar nach Saisonende.

Geplant ist, dass Nissany einen Testtag bei den Rookie-Testfahrten absolvieren wird, zudem wird er im Simulator sitzen. Zusätzlich wird man Nissany an drei Rennwochenenden jeweils im FP1 am Freitag fahren sehen. Für Williams ist das bares Geld, denn an jedem dieser drei Wochenenden wird auf dem Auto ein Israel-Start-Up-Logo zu sehen sein.

Williams hat inzwischen einen ganzen Fahrerkader im Hintergrund: Bereits mit dabei in verschiedenen Rollen sind Jamie Chadwick, Daniel Ticktum und Roy Nissany aktiv. Nun wurde mit Jack Aitken der nächste Fahrer unter Vetrag genommen.

Aitken wird bei jedem Grand Prix vor Ort sein und als Ersatzpilot verfügbar stehen für einen spontanen Einsatz, sollte einer der Stammpiloten kurzfristig ausfallen. Zusätzlich wird man Aitken im Saisonverlauf auch bei einem FP1 auf der Piste sehen.

Williams hat schon länger finanzielle Probleme. Corona macht die Lage nicht unbedingt besser für das Team.

Russell und Latifi verzichten beide auf 20% ihres Gehaltes. Und einen Teil der Mitarbeiter im Werk musste Williams nun bis Ende Mai in den Zwangsurlaub schicken. Man muss kräftig sparen um alle Arbeitsplätze weiter erhalte und zu können.

Michael Latifi, der Vater von Nicholas Latifi, hat dem Williams-Rennstall nun ein Darlehen von umgerechnet 56 Millionen Euro gewährt. Beachtliche Summe! Aber es dürfte Williams helfen, diese aktuelle Krise finanziell zu überleben. Als Sicherheit für das Darlehen wurde eine ganze Reihe von historischen Formel1-Autos und an Gebäuden hinterlegt. Sollte der Rennstall nicht überleben und das Darlehen nie zurückzahlen können, wäre der Rennstall quasi in Latifis Händen.

Aber das wird nicht der Plan sein, Sicherheiten bei Darlehen sind ja völlig normal. Das oberste Ziel aller Beteiligten wird und muss es sein, diesen historischen Rennstall einfach am leben zu halten. Man muss einfach hoffen, dass man sich aus dem Loch wieder hochziehen kann und die aktuelle Phase wieder nur ein Zwischentief ist. Im letzten Jahrzehnt war man ja mehrmals am Boden (u.a. 2011-2013), hatte aber auch zwischendrin auch immer mal wieder einige Höhepunkte wie beispielsweise 2014 und 2015 mit dem dritten Platz in der Konstrukteurswertung.