Auch wenn wir nicht wissen, was da konkret passiert ist, nur offensichtlich ist die Formel 1 spätestens jetzt ein geschlossenes Kartell, in das man nur reinkommt, wenn man sich in ein bestehendes Team einkauft. Aber was passiert denn, wenn ein Team wie Williams morgen Insolvenz anmeldet? Was ist, wenn bei Red Bull die Entscheidung fällt, die Formel 1 zu verlassen? Würde man im Zweifel auch mit nur 18 oder gar 16 Autos starten?
Das ist ja das Problem, bei solchen sprunghaften Autokonzernen. Laß die doch mal zwei, drei oder vier Jahre ohne nennenswerte Erfolge fahren und dann steigt denen auch noch wegen irgendwelcher Sparmaßnahmen (jeder Autokonzern hat gigantische interne Ineffizienzen) der Betriebsrat aufs Dach. Das wird im Zweifel ganz schnell gehen.
Und wie wird es 2026? Audi-Sauber oder nur Audi? Interessant dürfte sein, was nach dem zu erwartenden Audi-Ausstieg passiert, denn ein dann weit über achtzigjähriger Peter Sauber wird sicher nicht mehr zur Verfügung stehen, so wie nach dem BMW-Ausstieg Ende 2009.
Was Helmut Marko da gerade gemacht hat, war ja unterste Schublade: Er hat bei Sky offiziell bestätigt, daß aus dem Umfeld von Lewis Hamilton bei Red Bull angefragt worden sei, was man jedoch im Hinblick auf die Vorkommnisse in der Saison 2021 und die vergiftete Stimmung mit Max Verstappen abgelehnt habe. Solche Indiskretionen gehen an und für sich gar nicht.
Zitat von Pabig im Beitrag #11[...] Die Fans wurden jetzt auch aus "logistischen Gründen" rausgeworfen und können FP2 nicht vor Ort gucken. Es ist unfassbar. [...]
Laut Motorsport-Total ist der tatsächliche Grund, dass das Security-Personal vor Ort Schichtende hatte. Fans, die nur Freitagskarten hatten, haben ja sehr viel bekommen für ihr Geld.
Stell Dir vor, Du machst wirklich nur ein vier- oder siebentägige Südwestrundreise. Freitags hast Du Karten für die Formel 1 in Las Vegas, dann geht es am Samstag weiter nach San Francisco, Los Angeles oder von mir aus auch nach Texas. Du zahlts gigantische Summen für die Freitagskarten bei der Formel 1, holst Dir vielleicht noch für zwanzig Dollar eine Dose Cola (was das mit Kindern kostet, möchte ich gar nicht ausrechnen), dann fällt die erste Veranstaltung aus, die zweite startet riesig verspätet und kaum geht es los, wirst Du aus logistischen Gründen rausgeschmissen.
Also ich glaube ja, daß um 4:00 Ortszeit Schluß ist, weil die Strecke ab 6:00 Ortszeit für den Straßenverkehr freigegeben werden muß. Aber dann ist Schluß. Daß man die Zuschauer vor die Tür setzt, ist eine Unverschämtheit.
Auch die Strecke in Las Vegas selbst hat nun ein Statement zum Zwischenfall herausgegeben und erklärt:
"Nach einer Inspektion durch die Formel 1 und die FIA hat ein einzelner Wasserventildeckel auf der Strecke des Großen Preises von Las Vegas während des ersten Trainings versagt."
"Die FIA, die Formel 1 und die Ingenieurteams der Rennstrecke arbeiten aktiv an der Überprüfung und Behebung des Problems. Wir werden ein Update für den Zeitplan so bald wie möglich bekannt geben."
"Während dieser Überprüfungsphase werden alle Ticket-, Speise- und Getränke- sowie Unterhaltungsoptionen weiterhin angeboten, und wir sind weiterhin bestrebt, unseren Besuchern ein großartiges Erlebnis zu bieten."
"Wir schätzen die Zusammenarbeit mit den zuständigen Mitarbeitern des Veranstaltungsbetriebs, um einen sicheren und geordneten Ausgang der Besucher zu gewährleisten, wenn sie sich entscheiden, die Veranstaltung zu verlassen."
Also salopp gesagt: Man kann sich weiterhin eine Dose Cola für zwanzig Dollar kaufen.
Ich könnte mir vorstellen, daß die Audi-Anteile an Sauber bald billig zum Kauf stehen. Auch das könnte eine Option für Andretti sein, zumal sie damit einen Standort in Europa hätten, wenn auch in der Schweiz statt in Zentralengland.
Ford hat sich wahrscheinlich cleverer angestellt. Audi oder Porsche wollten das Team so wie es ist übernehmen und ihren eigenen Aufkleber dranmachen. Da hat Ford besser verhandelt und das ist auch der Grund, wieso z.B. Ferrari sagt, daß man Ford nicht als Newcomer betrachten darf.
Warten wir mal ab, wie das läuft, zumal personelle Veränderungen ja irgendwann anstehen: Helmut Marko wird im Jahr (*1943) und Adrian Newey (*1958) sind ja nun beide im Rentenalter.
Der Haussegen scheint gewaltig schiefzuhängen. Interessant dürfte werden, welche Rolle Ford spielt. Das Unternehmen ist im Anflug und noch zwei Jahre, dann geht die neue Partnerschaft 2026 offiziell los. Wird das Haus Red Bull vielleicht doch Einflüsse an den neuen Technikpartner abgeben? Welche Ford-Leute sollen an der Teamspitze installiert werden? Denn anders als bei Audi bin ich mir sicher, daß Ford langfristig in der Formel 1 bleibt. Die waren jetzt lange weg, aber davor waren sie auch lange da.
Ich würde das gar nicht so pessimistisch sehen. Wer sagt uns denn, daß er nicht 2024 im Williams-Mercedes oder McLaren-Mercedes sitzt, daß die ihn nicht in einem der beiden Kundenteams unterbringen? Und danach muß man weitersehen. Viel spannender ist aber für mich die Frage, ob der Name Schumacher wirklich ein Vorteil ist oder eine viel zu große Bürde.
Es ist offiziell: McLaren steht für 2014 ohne Sponsor da. 2015 spart man zumindest den Kaufpreis für die Motoren, die gratis von Honda zur Verfügung gestellt werden. Aber gut sieht das alles nicht aus.
Ron Dennis hat sich schwer verzockt. Er wollte das britische Ferrari werden. Die jedoch sind schon lange Teil des Fiat-Konzerns. Daimler-Benz hätte McLaren als Supersportwagenmarke unters eigene Konzerndach geholt. Das wollte er nicht. Nun geht McLaren den Weg, auf dem man schon vor 20 Jahren war. Lotus, Tyrrell und Williams lassen grüßen.
Kommen wir mal ganz von den Reifen weg. Ich frage mich, wie man bei Daimler-Benz wohl das Theater mit Herrn Ecclestone sieht. Die Formel 1 hatte ja nie den Ruf, besonders seriös zu sein, aber jetzt erreicht man Gefilde, die selbst für deren Verhältnisse neu sind. Gerade wenn man einen mächtigen Betriebsrat hat und wir wissen ja, die Gewerkschaftsfunktionäre "täten dasch Gäld lieba schpare". Aber gerade jetzt, wo man 2014 vielleicht WM-Kandidat ist?
Zitat von PabigWas mich stört ist halt dass die Bayern so teilweise Spieler kaufen die bei denen eh keine Chance auf die Startelf haben wie jetzt zum Beispiel Rode, das ist doch total unnötig.
Von Dante haben sie auch alle gesagt, der würde ein Leben auf der Ersatzbank fristigen und nie zum Einsatz kommen. Tatsache ist aber, daß er bei Mönchengladbach sicherlich kein brasilianischer Nationalspieler geworden wäre. Ein Bundesligaspiel Mönchengladbach - Mainz guckt sich der dortige Nationaltrainer nicht an. Wenn Bayern aber, mit Dante als Abwehrchef, gegen Juventus Turin und den FC Barcelona jeweils zweimal zu Null spielt, dann wirft das ein ganz anderes Licht. Jeder muß irgendwann den nächsten Schritt machen und das ist, weil die Leistungsdichte spätestens hinter Schalke und Leverkusen sehr, sehr eng ist, nur der FC Bayern sein.
Einige wissen es ja vielleicht, aber ich habe einen nicht geringen Teil meiner Kindheit zwischen Autoreifen verbracht, mein verstorbener Vater war Besitzer eines Reifenhandels in Witten. Damals hatte Pirelli einen Werbespruch: Power is nothing without control.
Ein Spruch, den man bei sovielen Reifenplatzern wohl besser nicht aktiv kommuniziert, zu peinlich die Show, die man heute in Silverstone abgeliefert hat. Aber betrachten wir das große ganze: Die Formel 1 ist zu kompliziert, unabhängig von Fragen wie DRS (wer darf wann und wielange?) liegt das primär an den Reifen. Ich will nicht sagen, daß früher alles besser war, aber Tatsache ist auch, daß neue Besen nicht per se gut kehren. Früher hatten wir mit Goodyear einen Einheitsausrüster, dessen Reifen einfach gelaufen sind. Nachdem diese sich Ende 1998 zurückgezogen haben, brach relativ schnell eine Reifenmeisterschaft zwischen Bridgestone und Michelin aus. Egal, wie gut oder wie schlecht Dein Auto war, die Reifen haben den Sieger gemacht. Das sollte aufhören, also entschied man sich für die Rückkehr zum Einheitsausrüster. Die Ziele sind jedoch vollständig verfehlt worden: Die Pirelli-Reifen entscheiden mehr denn je über Sieg und Niederlage, sie sind launische italienische Diven. Wenn so ein Reifen 30 Runden hält und dann abbaut, bitte! Das ist für alle gleichermaßen kalkulierbar. Wegen mir kann man auch weiche Reifen haben, die 15 Runden ganz schnell sind und dann abbauen, während harte Reifen 30 Runden nicht ganz so schnell sind, aber erst später abbauen. Doch was haben wir jetzt? Wir reden von Reifenarbeitsfenstern: Unsere Reifen funktionieren in den Runden 3 bis 7, dann wieder in den Runden 19 bis 22 und - natürlich nur, wenn sie vorher nicht geplatzt sind - zuletzt noch einmal in den Runden 29 bis 31. Dieses ewige Reifentheater ist der Königsklasse des Motorsports unwürdig. Das ist ganz und gar nicht abgedroschen, sondern bitte Realität: Die Reifensituation war unter Goodyear deutlich besser.