Finde ich auch eine gute und richtige Entscheidung. Sportlich ist er seit Jahren hinter der Spur von einst, hat inzwischen gar seinen eigenen Signature-Move mit seinem "Vettel-Dreher" beim Überholversuch. Natürlich sind auch mal gute Wochenenden dabei, aber ich finde, dass man die Leistungen von Vettel aus Teamsicht auch mit anderen Piloten haben könnte zu deutlich geringeren Gehaltsbezügen.

Trotzdem geht natürlich ein ganz Großer. Vier Weltmeistertitel und etliche Siege und Pole-Positions hat er ja nicht ohne Grund, hat eine Ära geprägt, dominiert und alles in Grund und Boden gefahren. Sein Karriereende ist grundsätzlich schade, aber sportlich definitiv nachvollziehbar mittlerweile. F1-Plätze sind sehr limitiert, entsprechend finde ich es gut, dass er dort für wen anderes Platz macht.

Heute geht definitiv eine Ära zu Ende. Viermaliger Weltmeister und einer der erfolgreichsten Fahrer der F1-Historie beendet seine Karriere.

Auch für unser Forum irgendwie besonders. Vettels Karriere ging ziemlich exakt dann los als das Forum hier damals losging. Der erste GP von MobaF1 war einst Spanien 2007, bei Vettel ging es in den USA 2007 zwischenzeitlich los und ab Ungarn 2007 dann endgültig.

Was gab es nicht für Diskussionen über ihn. Zuletzt haben die Spannungen ja zunehmend abgenommen, aber speziell zu damaligen Red-Bull-Zeiten gab es hier zwei Lager im Board. Die einen waren Sympathisanten und Fans, die anderen waren genervt von den Siegesserien, vom Vettel-Finger oder seinen extravaganten Jubelausführungen am Boxenfunk. Daher definitiv auch eine Ära aus unserem Forum, die heute beendet wird.

Ich persönlich war überwiegend neutral, aber ein Fan war ich damals nie. Außer bei Monza 2008 hatte ihm gefühlt jeder hier noch die Daumen gedrückt und wir haben uns gemeinsam mit ihm gefreut zum ersten Sieg. Ich hatte persönlich immer Alonso und Webber die Daumen gedrückt in den WM-Duellen. Zu Ferrari-Zeiten im Kampf gegen Hamilton war ich dann relativ neutral eingestellt. Definitiv jemand mit einer klaren Haltung und einer klaren Meinung, egal wie man auch zu diesen stehen mag. Das fand und finde ich schon gut.

Sportlich waren seine Glanzpunkte zuletzt natürlich lange vorbei, in einigen Rennen konnte er sie nochmal eindrucksvoll zeigen, aber alles in allem denke ich, dass der Rücktrittszeitpunkt richtig ist und der Punkt gekommen.

Sebastian Vettel hat die letzten Jahre seinen persönlichen CO2-Fußabdruck messen lassen. Er lag laut eigenen Aussagen anfangs mal bei 400 Tonnen pro Jahr. Zuletzt war er bei 60 Tonnen angekommen.

"Der Großteil der Reduktion war das Weglassen von Flügen. Ich möchte keinem etwas vorschreiben oder mich als Engel darstellen, aber so habe ich bei mir selbst begonnen. Dieser Schritt fühlte sich null nach Verzicht an, sondern als völlig logisch - wie auch alle anderen kleineren, die ich parallel gesetzt hatte. Ich fühlte mich sehr zufrieden. Der vermeintliche Verlust von Zeit ist kein eigentlicher Verlust, habe ich gemerkt."

Dass sich das für ihn kaum wie ein Verzicht anfühlt, kann ich gut nachvollziehen. Verbraucht er ja mit seinen heute 60 Tonnen immer noch fast sechsmal so viel jährlich wie ein durchschnittlicher Bewohner Deutschlands. Irgendwie werde aus ihm nicht schlau. Dass er damit wirklich an die Medien geht? Letztendlich gehen seine Worte und Botschaften ja an die Zuschauer raus und sich dann von einem was über Klima erzählen zu lassen, der selbst um ein vielfaches mehr verbraucht als man selbst, zeigt nochmals eindeutig, warum er von vielen weiterhin in dieser Thematik zurecht belächelt wird und warum es nicht manchmal klüger wäre sich einfach gar nicht zu einer Sache zu äußern, zu der man exakt null komma null beitragen kann. Seine Botschaft lautet ja de facto, jeder müsse bei sich selber beginnen. Dass aber alle andere schon bei Werten sind, die er mit seinem reichen Luxusleben niemals erreichen wird, vergisst er natürlich zu erwähnen.