Da war jetzt noch das allerletzte Turbo-Rennen, Grand Prix von Australien in Adelaide. Eine Wiederholung des Vorjahressieges konnte ich mir abschminken, dazu war unsere Sprit-Misere gegenüber Honda zu eklatant, und in der WM war ich sowieso schon zementiert (Dritter hinter dem McLaren-Honda-Doppel Senna und Prost). Auch Alboreto hatte keine Perspektiven (Fünfter in der WM, und er wusste, dass er bei Ferrari durch Mansell ersetzt werden würde). Bei uns im Team fiel ihnen auch nichts Gescheites ein, sodass wir sagten, wir blasen einfach vorn weg und machen gute Show, bis uns eben der Sprit ausgeht, und dann fliegen wir heim. Diese „Taktik“ blieb natürlich geheim, weitgehend. Immerhin konnte ich dadurch einen idealen Flug nach Europa buchen, den ich unter Umständen nie erreichen würde. Nach dem Qualifying traf ich meinen Kumpel (und Blutsbruder, was Hetz und Unfug betrifft) Barry Sheene. Barry war Englands legendärer Motorradheld der achtziger Jahre, er übersiedelte dann nach Australien und arbeitete als Moderator für Channel Nine, also jene TV-Station, die alle grossen Sportsendungen in Australien macht. Barry wollte sich für seinen morgigen Kommentar schlau machen und fragte mich, wie das Rennen wohl werden würde. „Ich hab den Helikopter für 2:45 Uhr bestellt, da schaff ich noch den Lufthansa-Flug.“ „Aber das Rennen endet doch erst um...“ „Genau.“ So konnte sich mein Freund Barry als der grosse fachkundige Vorhersager profilieren, ein wahrer Insider. Die Fachwelt redete vom Match Prost gegen Senna, nur Barry Sheene sagte, ich tippe auf Gerhard Berger, er ist in der Form seines Lebens und wird ein unglaubliches Tempo vorlegen, und es würde mich nicht wundern, wenn er sogar die überlegenen McLaren-Honda in den Griff kriegen könnte... Von denen, die am Start vor mir standen, wusste Alain Prost Bescheid, der wegen seiner Kündigung frustrierte Alboreto hatte ihn von unserem Plan informiert. Zuerst musste ich aber Ayrton Senna niederfighten, der nicht wusste, wie ihm geschah, als sich schon in der zweiten Runde ein Ferrari in seinem Rückspiegel wichtig machte. Es war eine tolle Show für die Zuschauer, wie wir das grosse Match lieferten, einmal sogar mit den Rädern touchierten. Als ich ihn gepackt hatte, musste ich dem inzwischen davongeeilten Prost nachstürmen, wieder eine nette Performance fürs Publikum. Beim Überholen machte Alain keine Zicken, sicherlich musste er grinsen, als ich dahinfegte wie ein junger Gott. Ich fuhr dann etliche Runden mit vollem Rohr, flog dem Feld auf und davon und musste schön langsam an meinen Flugplan denken. Womit sollte ich den Abschluss krönen? Ich lief auf zwei überrundete Autos auf, der vordere von den beiden war der blaue Ligier des René Arnoux. Der kam mir gerade recht, denn Arnoux war einer der hopertatschigsten Fahrer der Formel 1, einer, der nie in den Rückspiegel schaute und immer irgendwie im Weg herumstand. Also überholte ich den einen, und in einem Aufwaschen auch gleich Arnoux in einem sehr ergeizigen Manöver, und dabei war der Ligier mit seinem Hinterrad im Weg, kleine Kollision, aus. Ein zutiefst enttäuschter und deprimierter Gerhard Berger, brillanter Führender im Grand Prix von Australien, ist für keinen Kommentar zu haben. Überstürzte Abreise aus lauter Enttäuschung, wir sehen den Ferrari-Piloten, wie er einen Hubschrauber besteigt, aber dieses Rennen des jungen Gerhard Berger wird uns allen unvergesslich bleiben, ich habe Ihnen ja gesagt, meine Damen und Herren, dieser Mann will’s wirklich wissen... Barry Sheene auf Channel Nine.
FernandoAlonsoDiaz 2 times F1 World Drivers Champion (2005 & 2006) 2 times Winner 24 Hours of Le Mans with Toyota Gazoo Racing (2018 & 2019) Winner of the 2018–19 FIA World Endurance Championship (with Toyota Gazoo Racing) Winner 24 Hours of Daytona 2019 (with Wayne Taylor Racing)
Stirling Moss hatte einen schweren Unfall, sodass er seine Karriere als aktiver F1-Fahrer beenden musste. Was passierte bei dem Crash, dass er keinen Motorsport mehr betreiben konnte/kann?
"We have the experience, the commitment and the desire to succeed in F1." - Eric Broadley (Mastercard Lola F1 Racing Team, February 1997)
MobaF1
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02.12.2012 17:42
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