Aktuell droht ein Skandal sich über der Formel 1 nieder zu lassen:
Kurz zusammengefasst: Ferrari hat bei den Motoren möglicherweise im Vorjahr gestrickst. Diesbezüglich gab es Untersuchungen seitens der FIA gegen Ferrari. Aber: Die Ergebnisse und die Untersuchungen als solche wurden nie öffentlich gemacht. Es gab diesbezüglich also eine Absprache zwischen der FIA und Ferrari dieses Thema möglichst klein zu lassen.
Dies ist nun bekannt geworden. Sieben Teams im Feld - alle Teams mit einem anderen Motor - protestieren nun dagegen und verlangen die Veröffentlichung der Unterlagen. Und sind natürlich auch von der FIA und dessen Geheimhaltung enttäuscht.
Kontkret möchten die sieben Teams gerne wissen, was genau untersucht wurde und ob die möglichen "Tricksereien" den Regeln entsprochen haben. Im schlimmsten Fall könnten Ferrari noch Punktabzüge aus dem Vorjahr drohen und andere Teams würden entsprechend profitieren, im Ranking nach oben rutschen und finanziell natürlich auch. Sollte es denn illegal gewesen sein, wohlgemerkt. Dies ist noch nicht bestätigt. Aufhänger ist erstmal die vermeintliche Geheimabsprache zwischen Ferrari und der FIA.
Ich finde die Reaktion der anderen Teams absolut überzogen. Natürlich will Ferrari nicht, dass irgendwelche Details zum 2019er Motor publik werden. Aber nicht, weil irgendwas illegal sein könnte sondern weil man einfach nicht möchte dass die Konkurrenz hier etwas abgucken kann, das sollte denke ich jeder verstehen.
Und Generell, wenn zwischen Partei A und Partei B ein Vertrag geschlossen wird, geht das doch C nichts an. Ich habe ja schließlich auch keine Einsicht in den Telefonvertrag meines Nachbarn oder so.
Motorsport-Total hat eine 15-minütige Inside Story gedreht und das Thema mal vernünftig erklärt und aufbereitet.
Zudem gab es nun ein Antwortschreiben der FIA zu diesem Thema: Die FIA sieht sich in keiner Sache schuldbewusst. Den exakten Wortlaut der Antwort an die sieben Teams findet ihr hier: https://www.motorsport-total.com/formel-...-teams-20030505
Das Statement ist relativ klar. Die FIA kann nicht beweisen dass der Motor illegal war. Also sollte die Sache damit gegessen sein und alle Betrugsvorwürfe vom Tisch sein.
Rennkommissar Mika Salo sprach in einem Livestream davon, dass ein Teil des "Deals" gewesen sein soll, dass Ferrari in 2020 nur weniger Benzin einspritzen dürfe. Diese inoffizielle Strafe sei nun abgestottert und es sei daher zu erwarten, dass Ferrari in 2021 wieder einen Schritt nach vorne machen könnte. Es bleibt eine sehr dubiose Geschichte rund um die Einigung zwecks der Motoren von 2019.
Interessante Informationen auf jeden Fall. Ob das nun wirklich genau so stimmt was er sagt, steht in den Sternen. Ein Fünkchen Wahrheit steckt oftmals aber doch meistens drin. Wäre auf jeden Fall eine plausible Erklärung für die Ferrari-Performance. Zumindest ein Grund. Unabhängig vom Motor haben sich die Italiener mit so manch einer Entscheidung oder mit schlechten Boxenstopps auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Aber das ist wieder ein anderes Thema.
Mit dem Wissen wird es jetzt natürlich besonders spannend zu sehen sein, wie sie sich 2021 schlagen.
MobaF1
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04.03.2020 19:28
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