Am 17.12. geht mit der DEL dann auch die letzte deutsche Profisportliga wieder in den Betrieb nach der Coronapause. Einige Vereine hatten schwer zu kämpfen, am meisten Krefeld, Iserlohn und Köln - aus diesen Städten gab es die Zusage am spätesten.

Da nun weniger Zeit für die Hauptrunde vorhanden ist, wird diese nun mit 38 Spieltagen absolviert anstatt mit 52. Der Modus ist aber ganz gut durchdacht, finde ich.

Es gibt eine Nordgruppe und eine Südgruppe mit je sieben Vereinen. Im Norden spielen die vier NRW-Klubs plus Wolfsburg, Berlin und Bremerhaven. Im Süden spielen die fünf Bayern-Klubs plus Mannheim und Schwenningen. In der eigenen Gruppe spielt jeder gegen jeden jeweils viermal (zwei Heimspiele und zwei Auswärtsspiele pro Gegner) - zusätzlich spielt man noch zweimal gegen jeden Gegner der anderen Gruppe (ein Heimspiel und ein Auswärtsspiel pro Gegner). So kommt man am Ende auf die 38 Spiele und man spart sich viele weite Auswärtskilometer, da man zu den weit entfernten Teams nur einmal hinreisen muss anstatt zweimal wie sonst üblich. Die Top4 jeder Gruppe kommen in die Playoffs.

Der sportliche Abstieg, den es ab diesem Jahr geben sollte, wird um ein Jahr verschoben. Ein Aufstieg des DEL2-Meisters ist aber möglich, wenn dieser einen Aufstieg beantragt hat (Frankfurt, Kassel, Bietigheim). Sollte dies der Fall sein, würde 2021/22 einmalig mit fünfzehn Klubs gespielt werden.

Leon Draisaitl ist gestern übrigens Deutschlands Sportler des Jahres geworden. Absolut verdient nach einer starken Saison für ihn. Nach Dirk Nowitzki 2011 ist er erst der zweite Mannschaftssportler, der diese Ehrung in Deutschland erreichen konnte.

Schade, dass die Roosters gestern relativ knapp am Einzug ins DEL-Halbfinale gescheitert sind. Das erste Spiel hat man überraschend in Berlin gewonnen und so brauchte man nur noch einen weiteren Sieg. Das zweite Spiel ging dann klar mit 6:0 verloren. Das Entscheidungsspiel war dann wieder knapper. Iserlohn führte tatsächlich mit 2:0, dann drehte Berlin leider auf und gewann am Ende dann mit 5:3.

Generell gingen drei Playoff-Paarungen an jene Teams, die ihr erstes Spiel verloren.

Ich persönlich finde ja ein Best-Of-3 am spannendsten. Best-Of-5 oder Best-Of-7 ist tatsächlich für meine Begriffe etwas zu zäh und zu langatmig, auch wenn das intensivere Eishockey-Fans vermutlich anders sehen als ich.

Das zweite Spiel der Deutschen ging auch gewonnen (5:1 gegen Norwegen). Sieht also ganz gut aus bisher, was Ergebnisse und Leistungen betrifft.


Ansonsten noch was zum Ligabetrieb:
Die Bietigheim Steelers haben nach 0:2-Rückstand die Finalserie noch zum 3:2 drehen können und haben sich somit zum DEL2-Meister gekrönt. Die neuen Regularien besagen dass der DEL2-Meister in die DEL aufsteigen darf, wenn er vor Saisonbeginn eine DEL-Lizenz beantragt hat. Im Fall von Kassel und Bietigheim war dies bei beiden Finalteilnehmern der Fall, insofern war die Finalserie deshalb spannend, weil es tatsächlich um sportlichen Aufstieg ging. Die Bietigheim Steelers spielen somit in der kommenden Saison in der DEL mit.

Normalerweise würde dies nach neuen Regeln auch bedeuten, dass das schlechteste DEL-Team in einem solchen Fall in die DEL2 absteigen würde, aber coronabedingt hatte man sich vor Saisonbeginn verständigt, dass der Abstieg noch ein Jahr ausgesetzt würde; der Aufstieg jedoch nicht. In dem Fall wird die nächste DEL-Saison nun einmalig mit 15 Klubs gespielt.

Deutschland schlägt die Schweiz nach Penaltyschießen und steht erstmals seit 2010 wieder im Halbfinale der Eishockey-WM!

Denke auch, dass das ein guter Deal für die NHL ist. Dort wird es erstens eine höhere Reichweite als bei DAZN geben und zweitens auch mehr im Fokus stehen. Auch wenn ich normalerweise ein klarer DAZN-Befürworter bin.

Muss aber zugeben, dass ich mit der NHL bisher noch nicht so viele Berührungspunkte hatte. Wobei, eine NHL-Paarung habe ich sogar schon live vor Ort in der Halle gesehen.

Die Entwicklung im deutschen Eishockey ist tatsächlich gut, geht bergauf und man ist konkurrenzfähiger. Aber zur absoluten Spitze gehört man meines Erachtens noch lange nicht. Dort sehe ich derzeit eher die schwedische Liga, die ja auch seit Jahren die Champions Hockey League dominieren. Auch die finnische, schweizerische und tschechische Liga erachte ich als gleichwertig bis stärker in der Gesamtheit.

Die Krefeld Pinguine sind der erste sportliche Absteiger seit mehreren Jahren in der DEL. Man will dagegen klagen, aber irgendwie zieht deren Argumentation nicht, wenn man mich fragt. Die Corona-Bedingungen gab es für alle. Und dass nicht alle Hauptrundenspiele gespielt werden können aus Termingründen , spielt auch keine Rolle, da Krefeld sportlich fix abgestiegen ist, selbst wenn jetzt noch alle restlichen Spiele nachgeholt werden würden. Aufholen wäre rechnerisch nicht mehr möglich - egal wie. Und Krefeld selbst hat alle Partien gespielt sogar - wenn dann hätten die Kontrahenten noch einzelne Spiele Rückstand.

Ist natürlich sehr bitter für Krefeld, tut einem auch leid, aber vor der Saison haben es alle Vereine so akzeptiert und dann sollte man meiner Meinung nach damit auch leben. Im nächsten Jahr gibt es dann wieder die gewohnten vierzehn Teams in der DEL - außer die Löwen Frankfurt würden als derzeit einzig aufstiegsberechtigtes Team Meister der DEL2 werden, dann wären es auch 2022/23 wieder fünfzehn Vereine. Im kommenden Jahr werden es aber mehr Vereine, die gerne aufsteigen wollen, neben Frankfurt (bei Ligaverbleib) und Absteiger Krefeld wären das beispielsweise dann auch noch die Kassel Huskies und die Dresdner Eislöwen, die allesamt am Aufstieg interessiert wären und finanziell dafür in Frage kommen würden.